Jedes Land beteiligt sich unterschiedlich
Der Wert 1,7 ist leider nur ein Durchschnittswert, der sich aus dem Verbrauch aller 198 Länder auf der Erde zusammensetzt. Je nachdem wie groß ein Land ist, wie viele Einwohner es hat und wie viel Industrietätigkeit vorhanden ist variiert dieser Wert natürlich. Für Deutschland ergibt sich dadurch ein Wert von gleich 3 Erden, d.h. wir in Deutschland verbrauchen fast doppelt so viele natürliche Ressourcen als der weltweite Durchschnitt. Damit liegen wir zwar weit vorne, was unseren Verbrauch angeht. Schlimmere Zahlen erhalten wir jedoch von Russland, Australien und den USA. Russland liegt bei einem Wert von 3,2. Würde jeder Mensch so leben, wie die Australier bräuchten wir 4,1 Erden. Die USA setzen dem Ganzen aber nochmal eine Schippe obendrauf. Sie liegen bei ganzen 5 Erden, die sie in Zukunft benötigen werden, wenn sie weiterhin so wirtschaften wie sie es momentan tun.
Wie kommt dieser Wert zustande?
Wie eben schonmal angerissen ergibt sich der Wert daraus, dass man einmal schaut wie viel ein Land an natürlichen Ressourcen verbraucht und wie viel von diesen natürlichen Ressourcen in dem gleichen Zeitraum wieder nachwachsen. Diese Werte kommen also durch die Gegenüberstellung der Biokapazität der Erde und des globalen ökologischen Fußabdrucks zustande. Hinzu kommen natürlich auch Schadstoffe, die ein Land produziert und sein Abbau im gleichen Zeitraum. Kommt es in diesem Zeitraum zu einem größeren Verbrauch und es dem jeweiligen Land gleichzeitig nicht möglich Nachschub zu generieren, spricht man von einem sogenannten „Overshoot“. Auf dieses Phänomen macht der WWF jedes Jahr mit dem Earth Overshoot Day (Externer Link: https://www.wwf.de/earth-overshoot-day) aufmerksam. Jedes Jahr wird berechnet, wann eine Nation die Menge an Ressourcen verbraucht hat, die ihr ökologisch gesehen für das ganze Jahr zur Verfügung steht. Dieser Tag wird jedes Jahr aufs neue berechnet. Wirklich beunruhigend ist, dass der Tag in den letzten Jahren immer früher im Jahr stattfindet. Fand der erste Earth Overshoot Day erstmalig am 29. Dezember 1970 statt. Fand einer der letzten bereits am 29. Juli 2019 statt.
Was können wir tun?
Eine der schnellsten Möglichkeiten für ein Land, seinen ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, ist der Umstieg auf umweltfreundlichere Energieressourcen wie Solar- oder Windenergie. In Deutschland geht dieser Schritt hin zur sauberen Energie immer noch zu langsam voran. Auch wenn wir als Bürger:innen nur bedingt einen Einfluss auf die Politik nehmen können, können wir durch unser eigenes Verhalten und unsere eigenen Kaufentscheidungen Einfluss auf das Klima nehmen, denn der Klimawandel ist auch ein gesellschaftliches Problem.
Die Frage, die wir uns als Teil dieses Problems stellen sollten, ist: Wie viele Erden würden wir benötigen, wenn jeder so lebt, wie ich selbst es tue? Mit dem Selbsttest zum ökologischen Fußabdruck, kannst du einmal für dich selbst, ganz
individuell ausrechnen wie groß dein CO2 Verbrauch ist und wie viele Erden wir bräuchten, wenn jeder Mensch so leben würde, wie du.